Die psychiatrische Abteilung des JVK NRW besteht aus drei Stationen für männliche und weibliche psychisch erkrankte Inhaftierte aus dem Justizvollzug in NRW.

Das Pflegeteam setzt sich aus Kolleginnen und Kollegen der Hans Prinzhornklinik und des Justizvollzugskrankenhauses NRW zusammen. Zu den Tätigkeiten auf den jeweiligen Stationen gehört auch die Monitorüberwachung der psychiatrischen Stationen sowie der somatischen Stationen im Haus. Die Monitorüberwachung wird in erster Linie für akutsuizidale Patienten, aber auch für Epileptiker und anderweitig sturzgefährdete Patienten ärztlich angeordnet. Je nach Anzahl der zu beobachtenden Personen, sind die beiden Monitorräume mit je ein bis vier Pflegekräften zu besetzen. Die Kolleginnen und Kollegen im Monitorraum wechseln sich stündlich ab, um einer Ermüdung und daraus resultierende Unaufmerksamkeit vorzubeugen.

Auf den Stationen sind die Pflegekräfte Ansprechpartner für die Patienten, bieten Entlastungsgespräche an, begleiten die Ärzte bei den wöchentlichen Visiten, stellen und verabreichen angeordnete Medikamente und bereiten notwendige Untersuchungen vor. Auf den jeweiligen psychiatrischen Stationen arbeiten die Pflegekräfte mit Ergotherapeuten, Psychologen, einer leitenden Oberärztin, einem Oberarzt und einem Stationsarzt zusammen. 

Die Unterbringung erfolgt in der Regel zunächst in Einzelbelegung, um Dekompensationen aufzufangen.

Die psychiatrische Abteilung ist eine allgemein-psychiatrische Einrichtung. Aufgenommen werden können Inhaftierte mit Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum psychischer Störungen. Ein störungsspezifisches Behandlungsangebot für Persönlichkeitsstörungen besteht nicht. Patienten mit diesen Diagnosen können aber bei akuter Dekompensation zur Krisenintervention aufgenommen werden.

Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, Patienten mit einer vorbekannten, erneut exazerbierten psychotischen Störung aufzufangen und medikamentös neu einzustellen, sondern auch in der diagnostischen Einschätzung und medikamentösen Behandlung von erstmalig psychisch auffälligen Inhaftierten.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der diagnostischen Einschätzung und Früherkennung von Psychosen bei jungen Erwachsenen sowie in der Beratung der Justizvollzugsanstalten bei Fragen im Umgang mit psychisch erkrankten Insassen. Um ein unausgesetztes Monitoring überwachungsbedürftiger Erkrankter zu gewährleisten, verfügen die Abteilungen derzeit insgesamt über 53 Behandlungsplätze, eine Vielzahl davon in Beobachtungszimmern mit widerstandsfähigem Inventar, Vorkanzel und separatem Nassbereich.

Sobald die Patienten soweit stabilisiert wurden, dass sie gemeinschaftsfähig sind, besteht für sie die Möglichkeit, an der Ergotherapie sowie an bewegungstherapeutischen Gruppen teilzunehmen und in gemeinschaftlichen Einrichtungen untergebracht zu werden. Die Patienten haben auf den Stationen die Möglichkeit, sofern es die angeordneten Sicherungsmaßnahmen erlauben, verschiedene Therapiemaßnahmen zu nutzen. Beispielsweise: Krankengymnastik oder Kochgruppe. Ebenso könne sie während der Freizügigkeit Tischtennis spielen oder Kicker Turniere durchführen und zusätzlich wird einmal wöchentlich eine Spielegruppe angeboten.

Das Behandlungsangebot wird durch die Nutzung psychotherapeutischer Angebote ergänzt.

Grundsätzlich erfolgen Aufnahmen nur nach vorheriger Anmeldung durch den medizinischen Dienst der Justizvollzugsanstalten. Da die Kapazitäten stets gut ausgelastet sind, entscheiden die psychiatrischen Oberärzte über anstehende/ geplante Aufnahmen nach obig erwähnten Gesichtspunkten. Im Allgemeinen ist daher von einer Wartezeit auszugehen.